Kain und Abel oder vom guten und bösen Handeln
Hier zeigt sich erstmalig die Polarität, die zwangsläufig durch das Ausscheiden Evas aus der Perfektion (Paradies) dem Menschen die Möglichkeit bietet, ein rein materielles Leben zu führen. Ihm wird die Verantwortung übergeben zu entscheiden, in wie weit er ein selbstbewusstes Leben führen will. Also das Selbst, das als Körper auf der Erde wandelt und das Sein aus der Potentialität (höheres Ich) in Einklang zu Bringen.
Entscheidung mit Kopf und Bauch
Der Mensch benutzt für Entscheidungen im Normalfall den Verstand. Was für bestimmte Bereiche auch notwendig ist. Der Verstand kann uns aber auch in die Irre führen wenn es darum geht, im gesellschaftlich materiellen Bereich ehrgeizige Ziele zu entwickeln. Hier ist es unbedingt notwendig, das höhere Ich einzubeziehen ( Bauchgefühl) um abzuschätzen, ob es ein Handeln zwischen gut und böse zu entscheiden gibt.
Unbewusstes Handeln
Wenn der Mensch sich zu sehr von materiellen und rein rationalen Entscheidungen leiten lässt, gerät er zunehmend in einen unbewussten Handlungsstrang, der ihn langsam aber sicher vom Sein in der Potentialität entfernt und damit vom Bewusstsein, dass alles mit allem Verbunden ist.
Handeln mit Vorsatz
Das führt letztlich zu einer Tat wie sie von Kain begangen wurde. Er hat die Energie der Liebe aus seinem irdisch-materiellen Leben ausgeschlossen und war nicht mehr in der Lage, gut zu Handeln. Der reine Verstand fordert diesen Ausschluss mit der Zeit immer konsequenter, bis es sich sogar befreiend anfühlt, nur noch böse zu handeln, weil nichts mehr hinterfragt werden muss. Für Kain war der Tod die entsprechende Bestrafung, weil seiner Ansicht nach der Tod Endgültig ist. Mit der Aussage: “ Bin ich der Hüter meines Bruders?” kommt zum Ausdruck, wie konsequent er sich von seinem höheren Ich und von der Liebe getrennt hatte und wie einsam er war.
Resonanz des Guten
Abel dagegen hatte es verstanden das Bewusste und das Sein in Ausgewogenheit zu leben. Damit errang er Gottes Wohlwollen. Man könnte auch sagen, dass er durch sein Denken und Handeln eine entsprechende Resonanz in sein Leben gebracht hat, die Ihn und seine Umgebung geprägt hat. Aber auch den Neid desjenigen, dem die Liebe fehlte. Abel musste sterben. Aber in dem Bewusstsein, dass er in der Potentialität weiterleben würde. Deshalb war der Tod keine strafe für Ihn. Aus diesem Grund ist die Frage warum Gott so etwas zulassen kann nicht relevant.
Das universelle Prinzip
Das Böse ist nur eine Polarität im materiellen Denken und Handeln. Es bildet in unserer Welt den Gegensatz zur Liebe. Wird eine Seite zu dominant, bildet sich immer ein Gegenpol-bis der Ausgleich wieder hergestellt ist. Da in der Allverbundenheit oder Potentialität oder Nichtlokalität oder Nirwana oder wie immer man es nennen will, keine Polaritäten existieren, hat das Böse nur im Kopf des Menschen eine Überlebenschance.
Die Liebe dagegen ist ein universelles Prinzip.
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